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„Extremismus hat an unserer Schule keinen Platz!“


Der Fachabteilungsleiter Dr. Wendelin Haag begrüßte alle anwesenden Klassen, Lehrerinnen und Lehrer Theresa Angstenberger, Anja Eberl, Theresia Zepf, Annett Hörning, Kunibert Frank sowie die Gäste Josef Bronner und Maren Hagel vom Polizeipräsidium Tuttlingen. Er betonte die Aktualität des Themas und stieg mit den traurigen Anlässen in Paris und Halle ein, bei denen sowohl islamistischer als auch rechtsradikaler Extremismus Auslöser waren. Wendelin Haag wies darauf hin, dass sich ein sinnvolles und geglücktes Leben nur im friedlichen Zusammenleben verwirklichen lasse.

Doch wie können Jugendliche vor diesen Verführern, die gezielt Jugendliche in den sozialen Medien ansprechen, gewarnt werden? Nur mit Aufklärungsarbeit, welche präventiv wirkt, bevor es zu spät ist! Das Land Baden-Württemberg finanziert dieses Gemeinschaftsprojekt, um gezielte Präventionsarbeit an den Schulen zur Demokratieerziehung und Erhaltung unserer Grundwerte zu gewährleisten. Freiheit kann nur gelebt werden, wenn wir die Freiheitsrechte unserer Mitmenschen respektieren.

„Achtung? Was bedeutet das eigentlich?“, fragten die jungen Darsteller der Protagonisten Lina und Tarek  Laura Pletzer und Daniel Neumann vom Theater Q-rage aus Ludwigsburg. „ACHTUNG: wie Be-achtung/Ver-achtung/Vorsicht![…]“ Ausgehend von den unter-schiedlichen Bedeutungen des Wortes ACHTUNG erklärten sie den Schülerinnen und Schülern der Zweijährigen Berufsfachschule der Nell-Breuning-Schule Rottweil, wie schnell es gehen kann, mit angeblichen „Freunden“ auf die falsche Bahn zu gelangen. In diesem Theaterstück wird die Geschichte von Lina und Tarek erzählt.  Lina, die wegen der neuen Arbeitsstelle ihres Vaters nach Bayern umziehen muss, hat keinen Anschluss in der fremden Umgebung. Nach einiger Zeit wird sie von angeblichen "Freunden" angesprochen und mit falschen Ideologien verführt, sich einer rechtsextremistischen Gruppe anzuschließen. Tarek, Sohn einer Deutschen und eines Türken, hat Probleme in der Schule und keine Ziele, bis er schließlich mit Typen skypt, die sich angeblich mit dem Islam auskennen und Tarek radikalisieren. Auseinandersetzungen mit seinen Eltern bleiben nicht aus, so entfremdet er sich immer mehr und findet schließlich nur noch Anerkennung und Verständnis bei seinen Internetfreunden. Als die beiden sich nach Monaten wiedertreffen, bemerken sie, wie sie sich verändert haben. Leider gibt es kein Happy End. Radikalisiert gehen sie nun getrennte Wege. Immer wieder traten Laura Pletzer und Daniel Neumann aus ihren Rollen heraus, um mit den Schülern ins Gespräch zu kommen. Beeindruckt von den wirklich reifen Schülerantworten stellten alle Beteiligten fest, dass Radikalisierung keine Lösung für Probleme ist, sondern neue Schwierigkeiten, die letztendlich existenzbedrohend sind, mit sich bringen.

Alle acht Klassen der zweijährigen Berufsfachschule nahmen an dem Präventionsprojekt „Achtung?!“, welches vom Land Baden-Württemberg gefördert wird, teil. Innerhalb von vier Tagen wurde ein spannendes Projekt von der Fachschaft Ethik/Religion organisiert. Initiator war Josef Bronner vom Polizeipräsidium Tuttlingen/Referat Prävention, der jedes Jahr mit seinem Cybermobbing-Projekt an unsere Schule kommt. Gemeinsam mit der Ethiklehrerin Annett Hörning organisierten sie die Module, die man innerhalb des Projektes zur Extremismus-Prävention buchen kann. So entschieden sie sich für das Theaterstück „ACHTUNG?!“, die Nachbereitung des Theaterstückes durch das Team meX der Landeszentrale für politische Aufklärung Baden-Württemberg, der Ausstellung der Stiftung Weltethos und der dazugehörige Impulsvortrag „Du bist gefragt“.

Ein Impulsvortrag von Roland Ruisz von der Stiftung Weltethos forderte mit  Kurzfilmen und Fotos die Schülerinnen und Schüler zu  Diskussionen auf. Gemeinsame Werte,  Toleranz,  Anderssein aushalten können waren Themen, die Roland Ruisz an die Schülerinnen und Schüler heranbrachte.
In der Weltethosausstellung wird betont, was alle Religionen miteinander verbindet.  Religionslehrerin  Maria Engelhardt legte besonderen Wert darauf, diese Ausstellung an die Schule zu holen. Mit ihrem Kurs WG2b nahm sie auch schulartübergreifend an dem Impulsvortrag teil.

Besonderer Dank gilt den Helferinnen und Helfern: unseren Sekretärinnen und Frau Marina Recec, die alles koordinieren mussten. Der BK-Kurs des BGE und ihre Lehrerin Franziska Teufel, unseren Hausmeistern, ganz besonders Jürgen Baier, der die riesigen Tafeln der Weltethosausstellung mit handwerklichem Geschick auf gleiche Höhe brachte. Außerdem musste der Raum 313/314 komplett verdunkelt werden, was sehr anstrengend war. Ebenfalls half der Religionskurs WG2b von Frau Maria Engelhardt. Die Klasse SGEa stand mit Schraubendrehern auf der Leiter und baute die Weltethosausstellung auf. Die Klasse SG1b half den Hausmeistern am Ende und räumte Bühnenelemente und Tische sowie Stühle wieder auf. Auch das gehört zum Projekt: Gemeinsam schulartübergreifend arbeiten und voneinander lernen! Spontan halfen auch Schüler aus der Klasse VABR 1,  die sahen, dass die schweren Bühnenelemente für Mädchen doch zu schwer waren und beherzt eingriffen.  Die Schulleitung und die Fachschaft Ethik/Religion unter Vorsitz von Ute Völkle bedanken sich bei allen Helfern und hoffen auf die Nachhaltigkeit des Projektes.

(von Annett Hörning)